Wozu bist Du berufen?

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Ich bin sicher, dass sich die meisten Christen diese Fragen schon öfters gestellt haben. Wozu hat Gott mich gemacht? Was hat Gott mit mir vor? Wozu will er mich gebrauchen? Gerne wüssten wir, wo Gott uns hinstellen möchte…und am besten schon eine ganze Weile im Voraus, oder? Ebenso fragen wir uns auch, welche Gaben hat Gott uns gegeben, um in dieser Berufung leben zu können?!

Leider bekommen wir nicht immer sofort eine allumfassende Antwort auf diese Frage “Wozu bin ich berufen?“ Außer natürlich bei den konkreten Aussagen in der Bibel, wie z.B. bei den Aposteln.

Paulus wurde zum Apostelamt berufen. 1.Kor.1,1. Aber auch dort wird Paulus nicht alles konkret und praktisch detailliert vorausgezeigt, was das Apostelamt für ihn bedeuteten würde. Er war als Apostel auch Missionar, Seelsorger, Gemeindegründer, Ermutiger, Abenteurer Gottes und das in den verschiedensten Situationen und Umfeldern.

Wenn wir im 1. Kapitel des Korintherbriefes weiterlesen, erfahren wir jedoch eine „wichtige, allgemeine Berufung“, welche nicht nur den Korinthern damals galt, sondern auch den heutigen Gemeinden, ja sogar jedem einzelnen Nachfolger Jesu. Also auch Dir und mir!

Wir lesen in 1.Kor.1,9: Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid, zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

1. Gott beruft uns nicht in erster Linie zum Dienst für Ihn! Was sagt der Vers 9? Berufen zur Gemeinschaft seines Sohnes… wir sind manchmal in der Gefahr, die Beziehung mit Gott (und Jesus) mit einem Dienst für Ihn zu verwechseln, oder zumindest die Gewichtung zu verschieben. Ja, wir wollen auch dem Herrn aus Dankbarkeit dienen, aber ein Dienst sollte nur der „Ausfluss“ unserer Dankbarkeit Jesus gegenüber sein und keinesfalls die Gemeinschaft mit Ihm ersetzen!

2. Wir sind berufen zur Gemeinschaft mit Jesus… so wie Gott das am Anfang der Menschheitsgeschichte geplant hatte. Dort hatte Gott Menschen geschaffen, die Krone der Schöpfung, als Ebenbild, oder Spiegelbild, um mit ihnen Gemeinschaft zu haben, mit ihnen zusammen zu leben… Er ging mit Adam und Eva im Garten spazieren…(bevor beide sich vor Ihm versteckt hatten nach dem Sündenfall). Wir dürfen quasi heute wieder an den Anfang zurück, vor den Sündenfall, in dem wir Zeit mit Jesus verbringen dürfen. Er hat alles dafür getan, um wieder, trotz Sündenfall, mit uns Gemeinschaft haben zu können. Ist Dir bewusst, dass Gott mit Dir zusammen sein und Zeit mit Dir verbringen will? Es geht gar nicht um das, was Gott mit mir vorhat, oder was ich tun könnte, oder wo er mich hin berufen will! Das sind alles Dinge, die sich im Laufe der Zeit automatisch ergeben werden, wenn ich Zeit mit IHM verbringe.

3. Wenn ich Zeit mit Jesus verbringe, wird er mich prägen, er wird mein Herz, mein Wollen, mein Verstehen und Handeln umgestalten und uns mehr so machen, wie er uns geplant hat, mehr so zu sein, wie ER selber ist.

Was heißt das jetzt praktisch?

Bedeutet das, dass ich ab jetzt nur noch in meinem stillen Kämmerlein sitze, den ganzen Tag lang Bibel lese, bete und nicht mehr am Leben in der Welt teilnehmen kann? Sicher nicht! Was hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt, als er sie in die Welt ausgesandt hat? Siehe ich bin bei Euch…. (durch den Heiligen Geist…denn Jesus ging ja zurück zum Vater)

Er hat sie in die Welt gesandt … und weil sie ca. drei Jahre (fast Tag und Nacht) mit Jesus zusammen waren und vieles mit Ihm gemeinsam erlebt hatten, konnte er sie so prägen, dass sie später von den Nichtchristen als seine Nachfolger erkannt wurden und Christen (Apg 11,25-26) genannt wurden. (Nicht zu vergessen, dass der Heilige Geist da natürlich noch eine wichtige Rolle mitspielt… aber das ist ein zu umfangreiches Thema für heute)

Also:
Verbringe Zeit mit Jesus, lass sein Wort sprechen (und den Heiligen Geist erklären), schütte dein Herz aus vor Ihm, preise Ihn für seine Liebe zu Dir und lass Dich prägen… alle anderen Themen und Fragen werden sich in seinem Zeitplan zeigen!
Axel Hagen