„Sawubona Johanna“

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„Sawubona Johanna“ – eine mutmachende Website für Sternenkindeltern und deren Wegbegleiter

„Sawubona!“ Diese Begrüßung aus dem afrikanischen Stamm der Zulu bedeutet so viel wie: „Ich sehe dich, du bist mir wichtig und ich schätze dich.“ Sawubona gilt auch den Kindern, die vor oder kurz nach der Geburt verstorben sind und macht Eltern wie uns Mut.

Ja, wir, Jonas und Tabea, sind Eltern! Mama und Papa von drei wundervollen Kindern und dennoch halten wir kein Kind im Arm oder an der Hand. Das Einzige was uns bleibt, sind schmerz- und gleichzeitig wertvolle Erinnerungen. Im Mai und September 2020 mussten wir uns von unseren ersten beiden Kindern verabschieden (6. SSW und 7.SSW). Hoffnungsvoll und erneut schwanger sind wir in das Jahr 2021 gestartet. Die Vorfreude kam zu einem abrupten, schmerzvollen Ende als unsere Tochter Johanna in der 20. Schwangerschaftswoche geboren wurde. Zu klein und zu früh, um selbstständig leben zu können.

Die darauffolgenden Monate waren geprägt von Trauer, Wut auf Gott und Hoffnungslosigkeit. Gleichzeitig erlebten wir aber auch Freude, Hoffnung, Stolz und Dankbarkeit für unsere Kinder, sowie gegenüber unserem treuen liebevollen Gott, der uns nicht von der Seite gewichen ist.

Über Monate hinweg habe ich, Tabea, mich nach Leichtigkeit gesehnt und mich gefragt, ob ich sie jemals wieder erleben darf. Inmitten meiner Kraft- und Mutlosigkeit schenkte Gott mir im September 2021 eines Morgens einen Vers – „meinen“ Vers (denn mein Name bedeutet Gazelle):

„Der Herr, der mächtige Gott, gibt mir Kraft! Er macht mich leichtfüßig wie eine Gazelle und lässt mich sicher über Berge schreiten“ (Habakuk 3,19).

Dieser Vers traf direkt in mein Herz. Gott ist meine Kraft, ich habe keine und brauche auch keine. Er macht mich leichtfüßig und er lässt mich sicher über Berge, all das Leid und die schwierigen Zeiten schreiten. Das versprach er, der große Gott, mir, kleiner Tabea, als ich das noch nicht sehen und fühlen konnte. Doch dieses Versprechen schenkte mir Ruhe und die Gewissheit es wird leichter werden und ich werde es schaffen, aus diesem Leid herauszukommen, weil der allmächtige und liebende Gott mir hilft. Ist jetzt immer alles super und happy clappy? Nein, es gibt immer wieder Tage, an denen vermisse ich unsere Kinder, besonders unsere kleine goldige Johanna, die wir nur kurz und tot in unseren Händen halten durften. Immer wieder gibt es Momente, in denen ich traurig werde, aber sie reißen mir nicht mehr den Boden unter den Füßen weg und ich lasse mich in diesen Zeiten in Gottes Arme fallen. Inzwischen erlebe ich Leichtigkeit immer häufiger. Trauer bleibt Teil unseres Lebens und ist wie ein wertvoller Schatz. Wir haben so viel erlebt und gelernt in den letzten zwei Jahren. Unsere Ehe, sowie Beziehungen zu anderen und vor allem zu Gott sind inniger geworden. Unser Vertrauen auf Gott und unsere Abhängigkeit zu ihm haben sich vertieft.

Außerdem hat Gott unsere Herzen weit geöffnet für Menschen, die ähnliches erleben. Wir möchten für andere da sein, die durch unfassbares Leid gehen. Ihnen zuhören, Verständnis zeigen, sie begleiten. Wir möchten ihnen Mut und Hoffnung machen nicht aufzugeben und Gott zu suchen. Denn er lässt sich finden. Er gibt Hoffnung und Kraft. Er trägt durch und gebraucht diese Zeiten, um Gutes in uns und für andere zu bewirken.

Unsere Website „Sawubona Johanna“ soll Raum für dieses (zu häufig noch Tabu-) Thema geben. Wir wollen Eltern erreichen, die ähnliches erfahren haben. Außerdem geben wir Hilfestellung für den Umgang mit betroffenen Eltern. Schaut euch auf www.sawubonajohanna.jimdofree.com um mehr über unsere Geschichte und Erlebnisse zu erfahren und teilt sie gerne mit anderen.

Sawubona – Wir sehen und schätzen euch. Ihr seid uns wichtig,

Tabea und Jonas Spar